Landesliga-Relegation 2001/2002
- Spielberichte-
1. Samstag, 1.6.2002 17.30 Uhr in Petersberg: TSV Rothemann – SV Steinbach 1:4 (1:2) |
Hochverdienter
Sieg – Benni trifft doppelt
(bh) Nur nach
dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 in der 15.Minute durch Rothemanns
Superstürmer Mirko Gerhardt wankte der SVS. Die Drangperiode währte aber nicht
lange. Benni Momberger, der bereits die Führung in der 11. Minute erzielt
hatte, sorgte in der 21.Minute durch ein herrliches Tor wieder für Sicherheit.
Von da an war der Sieg nie mehr wirklich in Gefahr, obwohl Steinbachs Abwehr in
einigen Szenen nicht sattelfest genug wirkte. Der BOL-Dritte konnte aber den Respekt
nicht mehr ablegen und zeigte Nerven, während der SVS die in der Landesliga
gewonnene Erfahrung voll ausspielte und in der Spielanlage überlegen war.
Rothemanns Torhüter leistet sich schließlich in der 69. Minute ein schlimmes
Foul an Kehl im Strafraum, das die endgültige Entscheidung brachte. Christian
musste mit einer staken Bänderdehnung im rechten Knie ausscheiden. Der sonst
sichere Schiedsrichter Lars Burghardt aus Wildeck schonte Rothemanns Torhüter
mit der gelben Karte, verhängte jedoch den fälligen Strafstoß, den Klawonn
sicher verwandelte.
Der eingewechselte Thomas Neidhardt setze nach Dauerdrangperiode des SVS in der
zweiten Hälfte vier Minuten vor Ende den Schlusspunkt mit seinem ersten Treffer
im Trikot des SVS. Zuletzt war der BOL-Vertreter mit dem 4:1 noch gut bedient,
denn Schmitt, Klawonn, Heimrich und Stenke hatten weitere gute Möglichkeiten.
Tore
: 1:0 Momberger 11. Min., 1:1 Gerhardt 15. Min., 2:1 Momberger
21. Min., 3:1 Klawonn 69. Min., 4:1 Neidhardt 86.Min.
SVS: Oswald, Kochanski, Ziegler, Ma. Seng, D. Vogt, Stenke, Momberger,
Heimrich, Kehl (61. Schmitt), Klawonn (86. Böckner), Rohde (58. Neidhardt)
SR: Lars Burghardt, Wildeck
Zuschauer: 750
Hauptsache:
Nicht verloren
(bh)Der
Ausflug nach Kassel zu dem türkischen Verein ging nicht ohne Blessuren für
Steinbach ab. Hatte man bereits Schwierigkeiten, den Platz in den Waldauer
Wiesen zu finden und erschien mit dem Bus erst 20 Minuten vor Spielbeginn,
setzen sich diese Unzulänglichkeiten in dem Spielgeschehen fort. Hektik und
Krampf prägten das Spiel auf Seiten des SVS.
Dabei begann es nicht schlecht, als Marcel Schmitt in der 3. Minute nur am
Pfosten scheiterte und der SVS die Türken scheinbar im Griff hatte. Die holten
in der 23. Minute Neidhardt von den Beinen und Klawonn verwandelte den fälligen
Elfer zur zwangsläufigen Führung. Danach war es mit der Herrlichkeit des SVS
auch schon vorbei. Unverständlicherweise steckte man um 30 % zurück und
Türkgücü – wahrlich keine Klassemannschaft- wurde immer stärker.
Bis
zur Pause hielt jedoch die Führung der Gäste. Dann verloren die Gastgeber auch
noch ihre Nummer 10 (Erol Yazar), der zuvor Gelb wegen Meckern gesehen hatte.
Das half den immer desolater spielenden Steinbachern jedoch nicht. Im Angriff
lief nichts zusammen. Das Mittelfeld war meistens einen Schritt zu spät. Keiner
setzte Akzente. Türkgüci bereitete durch aggressives Spiel ihrer quirligen
Leute mehr und mehr Probleme.
In der 65. Minute ließen Steinbachs
Akteure ihren Torhüter gnadenlos im Stich, als nach unnötigem Ballverlust im
Angriff ein langer Steilpaß die Reihen passierte und Oswald den Ball vor dem
Kasseler Stürmer nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte. Das Foul geschah vor
der Strafraumgrenze. Der im übrigen sehr gut und konsequent leitende
Schiedsrichter zögerte einen Moment, zückte dann aber entschlossen die rote
Karte gegen Steinbachs Torhüter und zeigte zum Elfmeterpunkt. Ein Schock für
Steinbachs Truppe und die zahlreich mitgereisten Fans. Über beide
Entscheidungen des Schiedsrichters konnte sich der SVS aber bei realistischer
Betrachtung nicht wirklich beschweren. Türkgücüs Ercan Ugur verlud SVS-Torhüter
Michael Seng der gegen den Angreifer Marcel Schmitt gerade eingewechselt war.
Dann
hatte Steinbach bange Minuten zu überstehen. Michael Seng bewährte sich
mehrfach. Wer glaubte, Steinbach würde nun die Oberhand gewinnen können, wurde
enttäuscht. Zwar traf Momberger in der
70. Minute den Kasseler Pfosten.; doch Türkgücü berannte weiter das SVS-Tor,
das nur mit Glück sauber gehalten werden konnte.
Der Kasseler Akteur Gökhan Toksoy warf sich nach einem Zweikampf in der 77.
Minute an der Außenlinie auf Steinbachs Neidhardt und traktierte diesen
regaktionslos am Boden liegend mit Boxhieben. Unglaublich. Natürlich gab es den
dritten Platzverweis.
Michael Seng holte einen „Fast-Treffer“ aus
dem Winkel. Die stürmenden Gastgeber in Unterzahl eröffneten gleichwohl
zwangläufig riesige Lücken in ihrer Abwehr. Rohde, in der 80. Minute für
Neidhardt ins Spiel gekommen, Klawonn, Momberger, Heimrich und Co. waren jedoch
nicht in der Lage, die sich bietenden Chancen zu nutzen. Kein einziger Angriff
wurde flüssig vorgetragen, geschweige denn annehmbar abgeschlossen.
Am Ende konnte Steinbach noch froh sein, mit dem Remis nach Hause fahren zu
können. Man war knapp an einer Niederlage und dem Kock-Out in der Relegation
vorbeigeschrammt. Das war dann wohl jedem Spieler klar. Warum hatte man nicht
mehr getan?
Trotzdem hat es der SVS am kommenden Samstag zu Hause gegen Dörnberg, das
Rothemann 3:1 schlug, in der Hand und beste Chancen auf den Gewinn der
Relegationsrunde und den Klassenerhalt in der Landesliga.
SVS: Oswald
(65. Rot), Kochanski, Ziegler, D. Vogt, Stenke, Momberger, Neidhardt (80. Rohde),
Heimrich, Ma. Seng, Schmitt (65. Mi. Seng), Klawonn
Tore: 0:1 Klawonn (E) 21., 1:1 Ogur (E) 65.
58. Gelb-Rote Karte Erol Yazar (Türkgücü); 65. Rote Karte Oswald (SVS); 77.
Rote Karte für Gökhan Toksoy (Türkgücü)
SR: Schulz, Reddighausen
Zuschauer: 300
Steinbach verpasst den möglichen Sieg
Es
war Dramatik pur, was den Zuschauern im Relegationsspiel zwischen dem SV Türkgücü
Kassel und dem SV Steinbach geboten wurde. Neben zahlreichen Tormöglichkeiten,
rassanten Zweikämpfen und großen Emotionen gab es zwei rote und eine gelb-rote
Karte. Beide Tore fielen durch verwandelte Foulelfmeter.
Das
Spiel begann mit einem Paukenschlag, als Marcel Schmitt schon in der 2. Min.
den Ball an die Latte hämmerte. Von Beginn an war der SVS hellwach und setzte
den Gastgeber unter Druck. Die Heimelf konnte so dem Steinbacher Angriffselan
zumindest in der ersten Spielhälfte nur wenig entgegensetzen. Nach 17 Minuten
legte Markus Seng für Thomas Neidhardt auf, der dann aus 18 Metern Kassels
Schlussmann mit einem gefährlichen Schlenzer prüfte. Ein Foul an Thomas
Neidhardt im Strafraum ahndete der Schiedsrichter in der 21. Min. mit einem Foulelfmeter
für den SVS. Harry Klawonn verwandelte sicher zum 0:1. Die Führung gab dem SVS
Sicherheit. Nur wenige Tormöglichkeiten gab es für Kassel, so wie in der 25.
Min., als SVS–Schlussmann Markus Oswald einen gefährlichen Schuss zur Ecke
abwehren konnte. Im weiteren Spielverlauf der ersten Halbzeit tat sich dann
nicht mehr viel.
Wie
verwandelt kam der SV Türkgücü Kassel nach dem Pausentee auf das Spielfeld
zurück. Kassel drehte auf und erarbeitete sich hochkarätige Tormöglichkeiten.
In dieser Phase des Spiels war vom SVS wenig zu sehen. Die
Riesenausgleichschance vergab Steinbachs Gegner in der 52. Min., nachdem ein
gegnerischer Spieler allein auf Markus Oswald zustürmte, Ossi den Ball gottlob
abwehren konnte. Der Nachschuss ging weit übers Tor. Völlig unnötig musste dann
nach einer gelb – roten Karte in der 58. Min. Yazar wegen Meckerns das
Spielfeld verlassen. Doch Steinbachs Überzahl währte nicht lange. In der 64.
Min. leitete zunächst Thomas Ziegler einen Steinbacher Angriff ein. Er stürmte
in die gegnerische Hälfte und spielte Harry Klawonn an. Der verlor das Leder an
einen Gegenspieler und plötzlich konterte Kassel. Özkan bekam den Ball
zugespielt, stürmte allein in Steinbachs Strafraum und Markus Oswald zog an der
Strafraumgrenze die Notbremse. Dafür sah Oswald die rote Karte und zusätzlich
gab es einen Foulelfmeter für Kassel. Der gefoulte Spieler Özkan glich per
Foulelfmeter zum 1:1 aus. Für Markus Oswald hütete Michael Seng das Tor. Das
Spiel selbst war an Dramatik kaum zu überbieten. Spätestens nach dem 1:1
erwachte der SVS wieder. Das Spiel wogte förmlich hin und her und
Tormöglichkeiten gab es fast im Minutentakt. In der 73. Min. traf Benni
Momberger den Pfosten, das hätte die Steinbacher Führung sein können. Zuvor
hatte Thomas Heimrich den Ball nach einem Foul an Markus Seng vors Tor
gebracht. Nur kurz später: Eckball für den SVS. Die herein gebrachte Ecke
setzte Thomas Heimrich per Kopfball haarscharf am Tor vorbei. Dann sah der
Kasseler Tokgöz die rote Karte. Er hatte zuvor Thomas Neidhardt gefoult, was
vom Schiedsrichter folgerichtig mit Freistoß für den SVS geahndet wurde. Tokgöz
rastete aber aus und verübte gegen Thomas Neidhardt eine Tätlichkeit. Klare
Sache: rote Karte in der 78. Minute. Die Schlussphase gehörte dem SVS. Mit
etwas mehr Konzentration hätte der SVS das Spiel noch zu seinen Gunsten
entscheiden können. Sehenswerte Angriffe des SVS wurden vorm gegnerischen Tor
zu überhastet vergeben. Selbst in der 92. Min. lag ein Steinbacher Tor noch in
der Luft. Thomas Heimrich hatte einen Angriff gestartet und Harry Klawonn
angespielt. Der zog den Ball vors Tor, Benni Momberger spritzte in den Ball
hinein und beförderte das Leder über die Torlinie. Wegen einer Abseitsposition
von Momberger wurde dem Tor die Anerkennung versagt. Dann war Schluss,
Steinbach hatte sich gut verkauft und insgesamt gesehen eine starke Leistung
geboten. Mit etwas mehr Glück hätte ein Sieg eingefahren werden können.
Der
SVS spielte wie folgt:
Markus
Oswald, Dietmar Vogt, Thomas Ziegler, Norbert Kochanski, Frank Stenke, Markus
Seng, Benni Momberger, Thomas Heimrich, Thomas Neidhardt (83. Mario Rohde),
Marcel Schmitt (58. Michael Seng), Harry Klawonn
Steinbach gewinnt überglücklich in der Nachspielzeit -
Die ca. 1000 Zuschauer
auf den Sportplatz „Mühlengrund“ in Steinbach sahen ein Fußballspiel, das an
Dramatik und Symbolik kaum überboten
werden kann.
Nach dem 1:2 durch Dörnbergs
Kahrovic, Muhedin in der 75. Minute war Steinbach definitiv abgestiegen.
Der SVS, durchweg leicht
feldüberlegen, war nicht in der Lage, ein Tor zu erzielen. Klawonn, Momberger,
Heimrich. – Sie fanden ihr Ziel nicht oder ihren Meister in Dörnbergs Klassetorwart
Eric Schibol und sie hätten wohl noch endlos so weitermachen können.
Verzweiflung weit und breit.
Dann erlöste Steinbachs
Andreas Helmke, in der 87. Minute für Stenke eingewechselt, mit einem Treffer
aus kurzer Distanz und spitzem Winkel alle Hoffnungslosen in der 92. Minute.
Ein Schrei der Erlösung. Als Dörnberg aufmachte, gelang dem Youngster zwei
Minuten später in einem „Show down“ von der Mittellinie aus im Alleingang der
Siegtreffer.
Glückliches Steinbach.
Der Fußballgott war Steinbacher. Dörnberg ein fairer Gegner, der schon wie der
sichere Aufsteiger aussah und es auch verdient hätte.
9.6.02 4.30 Uhr. Ich
bitte um Verständnis. Später mehr.
SVS: Mi. Seng, Kochanski, Ziegler, Vogt, Momberger, Heimrich,
Stenke (87. A. Helmke), Neidhardt, Ma. Seng (72. Reith), Schmitt (68. Rohde),
Klawonn
Tore: 23. 1:0 Frank Stenke; 31. 1:1 Timo Freund; 75. 1:2
Kahrovic, Muhedin; 92. 2:2 Andreas Helmke, 94. 3:2 Andreas Helmke
SR: Stefan Reuß, Hessisch Lichtenau
Rote Karte 75. Min. T. Neidhardt (SVS), Gelb/Rot 83. Min. Gerhold, Christian
(Dörnberg)
Zuschauer: 1000
Freude, Begeisterung, Trauer, Wut, Enttäuschung. So dicht wie in diesem Spiel lagen diese Gefühlszustände wohl nie bei einander. Als Muhedin Kahrovic mit dem 2 : 1 in der 75. Minute das Tor zur Landesliga weit aufgestoßen hatte kannte der Jubel im Dörnberger Lager keine Grenzen. Doch das bittere Ende kam in der Nachspielzeit. Im dritten Anlauf konnte der kurz zuvor eingewechselte Steinbacher Spieler den Ball an Eric Schibol vorbei im Tor unterbringen und den Klassenerhalt für seine Mannschaft sichern. In den verbleibenden 5 Minuten der Nachspielzeit warf man noch einmal alles nach vorne, doch in der 96. Minute dann das endgültige Aus als der gleiche Spieler den Ball in das von Eric Schibol verlassene Tor einschob. In der ersten Spielhälfte war Steinbach verdient mit 1 : 0 in Führung gegangen. Timo Freund konnte jedoch bis zur Pause nach einem Freistoss von Andreas Richter noch ausgleichen. Wie eigentlich in der gesamten Saison blieb uns auch in diesem Spiel das Verletzungspech treu. Noch in der ersten Halbzeit mussten Christian Tripp und Andreas Richter den Platz angeschlagen verlassen und auch Lars Scheuermann verlies kurz vor Schluß nicht freiwillig den Rasen.
Ein herzlicher Dank an alle Spieler für die tolle Saison, ein Dank auch an alle Zuschauer die die Mannschaft besonders in den letzten Spielen so zahlreich und lautstark unterstützt hat.
Eingesetzte
Spieler: Eric Schibol, Frank Schnegelsberg, Jens Schaub, Dirk Lotzgeselle,
Christian Tribb (ab 37. Maic Wenzl), Timo Freund, Christian Gerhold, Steve
Herzer, Andreas Richter (ab 37. Kai Schaub), Lars Scheuermann (ab 80. Michael
Turba), Muhedin Kahrovic